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Die TimeOut Maßnahme der Abenteuerschule4u
Wichtig! Eine derartige Maßnahme ist in der Regel nur mit mindestens 2-3 Monaten Vorlauf möglich, da alle unsere Mitarbeiter mit laufenden Fällen betraut sind.
Unser Clearing-ISE Reiseprojekt passt sich an die individuellen Themen und Bedürfnissen des Jugendlichen an. Der hierbei zu gehende Weg wird von der Abenteuerschule4u bestmöglich auf die Individualität des Klienten abgestimmt. Nach der Vorabklärung des individuellen Hilfebedarfs und der Zustimmung aller Beteiligten wird ein Clearing in Form ISE Reisprojektes vorgenommen, welches in ganz Deutschland stattfinden kann und derzeit auch muss.
Hierbei gilt: das Projekt ist genauso individuell wie sein Teilnehmer, also gibt es niemals zwei Projekte die komplett gleich sind. Reiseprojekt bedeutet aber nicht mit dem Zug oder Bus durch Deutschland zu fahren, sondern eine bestimmte große Distanz zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad zu bewältigen und sich der Heimat, dem Elternhaus oder der aufnehmenden Institution reell, aber auch im übertragenen, metaphorischen Sinne anzunähern.
Dies sollte nach Möglichkeit im 1:1 Verhältnis stattfinden um eine gute und nachhaltige pädagogische Arbeit gewährleisten zu können. In diesem 1:1 Verhältnis trifft man früher oder später auf die Fragen welche die Zukunft des jeweiligen Jugendlichen betreffen, wie zum Beispiel welche Ziele verfolgt der Betroffene und wie will er diese erreichen.
Nach und nach werden dem Jugendlichen natürlich auch immer mehr Aufgaben des alltäglichen Lebens zugeteilt, wie zum Beispiel der Umgang mit Geld oder auch die Routenplanung für den nächsten Tag. Während des gesamten Reiseprojekts stehen der zuständige Pädagoge und der Träger in ständigem Austausch über Vorkommnisse, Zielannäherungen und auch über die bestmögliche Art der weiteren Betreuungsform.
Für die Nachhaltigkeit dieses Projekts ist wichtig einen gelingenden Übergangsprozess von Reiseprojekt zu Anschlussmaßnahme zu schaffen.
In diesem Sinne der Weg ist das Ziel und gemeinsam erreichen wir das Ziel.
Beispiele für ein Reiseprojekt:
- Das Grüne Band Wanderweg (Wandern an der alten innerdeutschen Grenze)
- Jakobswege in Deutschland (Wandern auf dem heiligen Weg)
- Rennsteig Thüringer Wald
Rechtliche Grundlagen
§27 SGB VIII in Verbindung mit §33, 34, 35 und 35a
Ziele
Für die Gruppe oder die Familie bedeutet TIMEOUT4U in erster Linie einmal durchschnaufen, runterfahren und dann zu überlegen wie es weitergehen kann. Psychohygiene betreiben, und Perspektiven entwickeln, die für alle tragbar sind.
Für den Jugendlichen wird durch die Konfrontation mit einer für ihn völlig neuen und extrem reizarmen Umgebung (kein Handy, kein PC, kein Fernseher, usw.) von Anfang an klar gestellt, dass hier kein „Alltag“ mehr ist. Hier ist Zeit zum Austausch über das was war, was kommt und was vielleicht mal sein wird.
Durch körperliche Herausforderungen und durch (subjektiv) emotional stark ansprechende Situationen wird der Jugendliche immer wieder an seine Grenzen kommen und lernen, dass es noch andere Möglichkeiten der Verarbeitung von Stress, aggressiven Gefühlen und negativen Gedanken gibt als er es bisher kannte.
Im Einzelnen werden auf dieser „Reise“ folgende Ziele bearbeitet:
- Schulung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
- Entwicklung eines realistischeren Selbstbildes
- Einübung von adäquaten Verhaltensmustern in Stress- bzw. Krisensituationen
- Aufbau eines „gesunden“ Selbstbewusstseins und Selbstvertrauens
- Abbau von Ängsten und Fluchtverhalten
- Bewusstmachung von eigenen Ressourcen
- Steigerung der Frustrationstoleranz
- Verantwortung für das eigene Tun übernehmen
- Verantwortung für andere übernehmen
- Die eigene Rolle neu definieren
- Perspektiven entwickeln
- Selbstreflexion erlernen
Wobei das oberste Ziel des Projekts immer die Rückführung des Jugendlichen in sein soziales Umfeld ist. Oder zumindest die Entwicklung und Initiierung (in Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen Stellen) von tragbaren Perspektiven.
Zielgruppe
Konzipiert ist diese Maßnahme für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren, die kurzfristig, und erst einmal zeitlich begrenzt, aus ihrem sozialen Umfeld heraus müssen. Voraussetzung ist eine freiwillige Teilnahme des Jugendlichen. Drogenabhängigkeit ist ein Ausschlusskriterium und psychische Krankheiten müssen vorher abgeklärt und besprochen werden. Hier, wie auch bei krimineller Vergangenheit, muss im Einzelfall entschieden werden, ob die Maßnahme geeignet erscheint.
Zielerreichung
Zur Zielerreichung kommen folgende Methoden und methodische Vorgehensweisen zum Einsatz
- Klassische „Erlebnistherapie“ (Erlebnispädagogik)
- Erfahrener Erzieher oder Sozialpädagoge (FH)
- Spiegelung des eigenen Verhaltens
- 1:1 Situation: fehlende Ausweichmöglichkeiten – Probleme müssen gelöst werden; der Jugendliche kann ihnen nicht entfliehen oder sie Aussitzen
- Reizarmes Milieu
- Herausfordernde Aufgaben mit hohem Aufforderungscharakter
- „Grenzerfahrungen“
- Fehlende Konsummöglichkeiten
- Natürliche Konsequenzen
- Zeit für Gespräche
- Entzug der „Bühne“ und damit des Grundes zur Selbstdarstellung
- Freiraum auch einmal schwach sein zu dürfen, sich zu „outen“
- Ressourcen entdecken ohne Gefahr zu laufen, sich zu blamieren
- Erlernen verschiedener Hardskills: Feuer machen, Lagerbau, Wetterkunde, Knotenkunde, Wasserkunde, Kanu fahren, „kleine 1. Hilfe“
- Erlernen verschiedener Softskills: verschiedene Problemlösungsstrategien, Erstellung einer „Mind Map“